Die Lackierung von Druckprodukten dient sowohl zur Veredelung und optischen Aufwertung, bietet aber auch mechanischen Schutz für eine schnelle Weiterverarbeitung und spätere Nutzung des Print-Produktes. Dabei bieten wir Ihnen die im Folgenden aufgeführten Lackiermethoden an:
Der auf Wasserbasis bestehende Dispersionslack wird in einem speziellen Lackwerk in der Druckmaschine aufgetragen und trocknet in der verlängerten Auslage mit einem IR-Trockner schnell aus. Die Lackauftragsmenge kann dabei gut gesteuert werden und durch stärkere Lackschichten werden Hochglanz- oder Mattglanz-Effekte ermöglicht, wie sie sonst nur durch eine UV-Lackierung zu erzielen sind. Dispersionslack bietet gegenüber dem Drucklack neben einem höheren Schutz der Oberfläche noch weitere Vorteile. Der Dispersionslack verhindert ein ausbleichen der Druckfarben und das Vergilben durch Alterung. Zudem ist die „samtige“ Haptik der Papieroberfläche besonders hervorzuheben, die durch den Lack erzielt wird.
Neben der vollflächigen Dispersionslackierung können auch einzelne Motive durch eine partielle Dispersionslackierung hervorgehoben werden. Allerdings ist hierfür eine speziell angefertigte Flexoplatte notwendig.
Durch die Drip-Off-Lackierung können optisch besonders ansprechende Matt-Glanz-Effekte erzielt werden, die einem Druckobjekt eine sehr hohe Wertigkeit verleihen.
Ein spezieller Drip-Off Öldruckmattlack wird im letzten Farbwerk der Offsetdruckmaschine über eine Druckform partiell aufgetragen. An den Stellen, wo später auf dem Druckbogen Glanz-Effekte gewünscht sind, ist die Druckplatte ausgespart. Anschließend wird der Bogen im Lackwerk vollflächig mit einem Thermo-Hochglanzdispersionslack überdruckt. Dort wo sich auf dem Druckbogen bereits der zuvor aufgetragene Drip-Off Mattlack befindet, wird der Hochglanzlack abgestoßen und perlt ab. Dadurch entsteht die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit, mit dem Kontrast matter und glänzender Teilflächen.
Der konventionelle Drucklack ist die einfachste Möglichkeit, Farbflächen vor Abrieb zu schützen. Die aufgetragenen Lackschichten sind allerdings sehr dünn, wodurch der Schutz und der Glanz von Druckprodukten nur geringfügig erhöht wird. Mit der Zeit kann der Drucklack zudem vergilben. Drucklack ist im Prinzip eine Druckfarbe ohne Farbpigmente, die deshalb in einem normalen Farbwerk wie eine 5. Farbe aufgebracht werden kann.
UV-Lacke können wiederum nur in speziellen Lackwerken aufgetragen werden, wobei der Lackauftrag besonders hoch ist. Gerade in der Glanzvariante wird hierdurch ein extrem hochglänzender Effekt erreicht. Die Druckmaschine benötigt spezielle UV-Trockner, die unter hohem Energieeinsatz die lichthärtenden Stoffe im Lack anregen und schlagartig zur Aushärtung bringen.
Duftlacke dienen der reinen Veredelung von Print-Produkten, die Duftpalette reicht dabei von Blumen, Früchten, Gewürzen und Hölzern bis zum Brathähnchen-Duft oder der frischen Meeresbrise. Besonderheit hierbei ist, dass die Düfte in Mikrokapsel verschlossen werden und über lange Zeit originalgetreu konserviert sind. Der verkapselte Duft wird in einen speziellen Drucklack eingearbeitet und kann somit wie konventioneller Öldrucklack über ein Farbwerk sowohl partiell als auch vollflächig aufgetragen werden. Um den Duft freizusetzen, müssen die Mikrokapseln durch Reiben über die Lackfläche zerstört werden. Wobei dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden kann, ohne dass der Duft dabei an Intensität verliert.